Paladin Insights: neuer Außenauftritt, DEUTSCHER FONDSPREIS 2020, Update Fjord1

Wer wächst, braucht neue Kleidung. Dieses Prinzip ist übertragbar und gilt auch für uns. 2013 mit einem Fonds und einer Handvoll Mitarbeiter gestartet, bieten wir heute mit Paladin ONE und Paladin Quant gleich zwei Anlagestrategien, in die unser 11-köpfiges Team gemeinsam all sein Können, sein Wissen und seine Erfahrung investiert.

Kein Zweifel, die Paladin Gruppe ist gewachsen und der alte Anzug spannte zuletzt ein wenig. Deshalb haben wir unseren Außenauftritt komplett überarbeitet und sind damit auf www.paladin-am.com ab sofort online. Unter neuem Logo führen wir nun zusammen, was zusammengehört: zwei Anlagestrategien mit Weitblick. Mit der frei zugänglichen Wissensbibliothek geben wir zugleich transparente Einblicke in das, was wir tun. Und wie wir es tun.

Apropos genau hinschauen: das haben auch die Experten von FONDS professionell gemacht. Und sich ein Urteil gebildet. Auf dem Fondskongress in Mannheim wurde uns der DEUTSCHE FONDSPREIS 2020 in der Kategorie Aktienfonds Deutschland für herausragende Anlageergebnisse verliehen.

Die Performance des Paladin ONE beträgt +4,61% seit Jahresbeginn. Einen erfreulichen Anteil daran hat die positive Entwicklung von Fjord1. Wir würdigen die Ereignisse rund um den norwegischen Fährbetreiber mit einem spannenden Update.

Die Segel sind also gesetzt und wir sind auf Kurs. Herzliche Einladung an Board zu kommen.

Der Knoten ist geplatzt | Fjord1-Großaktionäre stocken kräftig auf

In den vergangenen Monaten haben interessierte Investoren mehr als einen Versuch unternommen, uns (und anderen) Fjord1-Aktien abzukaufen. So haben wir bereits drei Abende spontan vor dem Laptop verbracht, weil über Nacht plötzlich große Stückzahlen gesucht wurden.

Beim ersten Angebot wollten bis zu 5% der ausstehenden Fjord1-Aktien gekauft werden. Darüber berichteten wir bereits im letzten Sommer. Vision Ridge, ein Investor aus den USA zahlte damals knapp 14% Aufschlag auf den Schlusskurs der Aktie.

Dann der Paukenschlag Anfang Dezember 2019: HAVILAFJORD, die Holdinggesellschaft der Großaktionärsfamilie, wollte über Nacht mindestens 11,65 Mio. Fjord1-Aktien bzw. 11,65% am Unternehmen erwerben. Die Finanzierung werde „von einem Finanzinvestor“ gestellt, hieß es in der entsprechenden Mitteilung an den Kapitalmarkt.

Am Ende waren es dann 15 Mio. Fjord1-Aktien, die innerhalb weniger Stunden ihren Besitzer wechselten. Der Preis lag mit 45 NOK imposante 23,6% über dem letzten Schlusskurs.

Schnell wurde bekannt, dass es sich bei dem Finanzinvestor, der die Finanzierung abgesichert hatte, abermals um einen von Vision Ridge verwalteten Fonds handelte. Gemeinsam halten die bisherige Großaktionärsfamilie und Vision Ridge nun mehr als 70% am Unternehmen!

Die Aufstockung führte zu großem Unmut, insbesondere bei Frederik Mohn. Der Sohn des Milliardärs Trond Mohn, war bis dato zweitgrößte Fjord1-Aktionär. Er war in die Absichten seines langjährigen Mit-Großaktionärs offensichtlich nicht informiert. Er reagierte ziemlich verschnupft – auch aufgrund der nicht abgestimmten Andeutung, dass Fjord1 und weitere Aktivitäten der Großaktionärsfamilie Saevik perspektivisch zusammengeführt werden sollen.

Nur wenige Stunden nach der Aufstockung durch HAVILAFJORD trat Mohn aus dem Board der Gesellschaft zurück. Fast schon trotzig ließ er verlauten, dass er seine Beteiligung am Unternehmen nicht für 45 NOK verkaufen würde.

Unserer Kenntnis nach herrscht seitdem weitestgehend Funkstille zwischen der Familie Saevik und Frederik Mohn. Gleichzeitig brachte sich Mohn in den letzten Wochen in Stellung. Am 20. Januar 2020 meldete seine Holdinggesellschaft Perestroika AS das Überschreiten der 10%-Schwelle bei Fjord1. Wenige Tage später lancierte er seinerseits über Nacht ein Aktienkaufangebot. In diesem Zuge baute er seine Beteiligung sprunghaft auf 18,46% aus. Sein Kaufpreis: ebenfalls 45 NOK pro Aktie; 18,1% über dem Schlusskurs der Aktie.

Die Aktionärsstruktur von Fjord1 hat sich durch die skizzierten Transaktionen über die letzten Monate stark konzentriert. Noch im Sommer 2019 gab es mit HAVILAFJORD EINEN Großaktionär, der etwas mehr als die Hälfte der Aktien kontrollierte. Der Rest konnte mehr oder weniger als Streubesitz betrachtet werden.

Heute gibt es ZWEI starke Aktionärsgruppen: auf der einen Seite die  Familie Saevik, gemeinsam mit dem Investor Vision Ridge. Auf der anderen Seite die Familie Mohn mit ihrer Holdinggesellschaft Perestroika AS. Zusammen halten beide Parteien annähernd 89% am Unternehmen:

Abseits der Großaktionäre gibt es noch etwas Spannendes zu beobachten: welcher Investor auch immer hinter dem oben gezeigten STATE STREET-Depot mit mehr als 1 Mio. Fjord1-Aktien stehen mag, er hat beim jüngsten Kaufangebot keine einzige Aktie abgegeben. Auch die Aktionäre PICTET & CIE und die GH HOLDING AS mit zusammen mehr als einer 1 Mio. Fjord1-Aktien veräußerten bei keinem der letzten beiden Kaufangebote ihre Bestände. Selbstverständlich können wir den dort Verantwortlichen nicht hinter die Stirn schauen. Nachdem sie aber bei 45 NOK offensichtlich nicht haben verkaufen wollen, darf man wohl davon ausgehen, dass die jeweiligen Aktien in recht festen Händen liegen. Fjord1-Aktien sind damit ein knappes Gut geworden.

Mit unserem Fonds Paladin ONE sind wir der größte Aktionär im Streubesitz. Mit Blick auf die obigen Tortendiagramme kann dabei der Eindruck aufkommen, dass wir die jüngste Entwicklung recht passiv verfolgt haben. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Das verdeutlicht die nachstehende Grafik, die unseren Bestand an Fjord1-Aktien im Zeitverlauf zeigt.

Im ersten Kaufangebot haben wir 75.000 Aktien verkauft. Danach stockten wir unsere Position deutlich auf. Im zweiten Kaufangebot haben wir dann mehr als 200.000 Fjord1-Aktien angedient, die wir in der Folge relativ schnell zu deutlich niedrigeren Kursen zurückgekauft haben. Im jüngsten Angebot haben wir sogar über 500.000 Aktien verkauft.

Die aktuelle Position ist komfortabel für uns. Operativ wird die Gesellschaft im laufenden Jahr wohl einen kräftigen Sprung beim erzielten Free Cashflow zeigen. Und es gibt nun gleich zwei starke Aktionärsgruppen, die sich vermutlich über einen Anruf freuen würden.