Portfolio Update | Blue Elephant Energy
Vor genau fünf Jahren öffneten wir den Fonds Paladin ONE für Investoren. Seitdem konnten wir für all jene, die uns von Beginn an Ihr Vertrauen geschenkt haben, eine Gesamtperformance von 64% (Stand 18.11.2019) erwirtschaften. Das entspricht im Mittel etwas mehr als jenen 10% pro Jahr, die wir seit Fondsgründung als Ziel hochhalten. Auch dieses Jahr reiht sich der Paladin ONE mit einem Plus von deutlich mehr als 9% beinahe mustergültig ein.
Dass unsere Investoren zu jeder Zeit ruhig schlafen, dazu trägt mit Sicherheit auch die hohe Robustheit unseres Portfolios bei: die Volatilität des Paladin ONE war regelmäßig nur rund halb so hoch wie die des DAX und vergleichbarer Indizes.
Geteilte Freude ist doppelte Freude, denn unser Team ist selbst maßgeblich investiert und sitzt somit im selben Boot wie unsere Investoren. Entsprechend gut war die Stimmung, als wir die tollen Entwicklungen unserer Portfolioposition Blue Elephant letzte Woche im Team diskutierten.
Blue Elephant Energy: 2019 ergebnisseitig deutlich über Plan
Die Blue Elephant Energy AG (BEE) baut – angetrieben von einem Team, das in unveränderter Konstellation bereits seit mehr als zehn Jahren sehr erfolgreich zusammenarbeitet – ein internationales Portfolio an Solar- und Windkraftparks auf. Im ersten Investitionszyklus sollen rund 1.000 Megawatt (MW) erworben werden. Genug, um circa 0,5 Mio. 2 Personenhaushalte mit grüner Energie zu versorgen. Eine gute Nachricht für unseren Planeten und Investoren gleichermaßen. Letztere profitieren von einer cleveren, zweistufigen Finanzierungsstruktur, über die wir in unserem Investorenbrief Q4/2018 ausführlich berichtet haben.
Starke operative Entwicklung im ersten Halbjahr
Nachdem wir im November 2018 mit unserem Fonds Paladin ONE in die Blue Elephant Entergy AG investiert hatten, sorgten bereits die Halbjahreszahlen 2019 für eine positive Überraschung. Das operative Ergebnis nach Steuern übertraf schon nach 6 Monaten den Planwert für das gesamte (!) Jahr 2019. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch gute meteorologische Bedingungen in Verbindung mit einer hohen Anlagenverfügbarkeit.
Solarparks in Großbritannien mit deutlichem Gewinn verkauft
Vor wenigen Tagen nun gab BEE den Verkauf eines Solarparkportfolios mit einer Kapazität von rund 47 MW in Großbritannien bekannt. Auf den ersten Blick ein kleiner Schritt zurück, weil dadurch die Entwicklung des MW-Portfolios eine kleine Delle bekommt. Bei genauerer Betrachtung wird allerdings deutlich, dass der Verkauf des Portfolios – nun ja – alternativlos war.
Zu attraktiv war das Angebot, das BEE für die Solarparks in Südwales, Somerset und West Sussex auf den Tisch geflattert kam. Das Unternehmen spricht in seiner Pressemitteilung von „sehr vorteilhaften Konditionen“ und einem „deutlichen Gewinn nach IFRS und HGB“.
Hoher Gewinn 2019 verbessert Finanzierung des Unternehmens
Für das laufende Geschäftsjahr hat das Unternehmen ursprünglich ein operatives Ergebnis nach Steuern von rund 3 Mio. Euro angepeilt. Infolge des dynamischen Portfoliowachstums, der günstigen Wetterbedingungen im ersten Halbjahr und des nun erfolgten Verkaufs des UK-Portfolios dürfte das Ergebnis tatsächlich allerdings deutlich höher ausfallen. Auf Basis unserer eigenen Berechnungen erwarten wir nunmehr ein Ergebnis, das eher im Bereich von bis zu 20 Mio. Euro liegen könnte.
Unsere Erwartungen für das laufende Jahr sind damit bei weitem übertroffen. Und auch wenn das Ergebnis 2019 durch positive Einmaleffekte verzerrt ist und insofern nicht einfach für die Folgejahre fortgeschrieben werden kann, sollte es positive langfristige Folgen haben.
BEE kann in ihrem ersten Investitionszyklus auf ein Genussrechtskapital der Gothaer Versicherung von 250 Mio. Euro zugreifen. Hierfür muss BEE echtes Eigenkapital in Höhe von 65 Mio. Euro aufbringen. Auf Projektebene werden diese Mittel als Eigenmittel eingesetzt. Zusammen mit der klassischen Projektfinanzierung auf Ebene der Solar- und Windparks kann so ein Investitionsvolumen von bis zu 1,25 Mrd. Euro umgesetzt werden.
Die positive Entwicklung im laufenden Jahr hat nun sowohl das Eigenkapital, als auch den Kontostand fühlbar erhöht. Nach unseren Berechnungen müsste hierdurch nicht nur das zugesagte Genussrechtskapital von 250 Mio. Euro ohne weitere Kapitalerhöhung abgerufen werden können. Unsere Zahlen signalisieren sogar, dass das nunmehr erhöhte Eigenkapital sogar ausreichen könnte, um das Portfolio noch über das genannte Volumen hinaus ausbauen zu können.
BEE im Fonds Paladin ONE
Wir halten wenig von einem dogmatischen Festhalten an einem vermeintlich richtigen Unternehmenswert. Darüber haben wir kürzlich ausführlich geschrieben. Wir denken bei der Bewertung von Unternehmen dagegen vielmehr in Szenarien.
BEE hat sich operativ allerdings in einem Maße positiv entwickelt, wie wir es in unserer Szenariobetrachtung nicht für möglich gehalten hätten. Der Teilverkauf des Portfolios und die Höhe des hierbei erzielten Ergebnisbeitrags dürften unsere Annahmen deutlich überschreiten.
Die positive Unternehmensentwicklung hat sich zumindest bis heute jedoch noch nicht in der Wertentwicklung des Fonds Paladin ONE niedergeschlagen. Das liegt schlicht darin begründet, dass es noch keinen Börsenkurs für die BEE-Aktie gibt. Im Sinne einer vorsichtigen Bewertung ist diese Position im Paladin ONE nach wie vor mit den ursprünglichen Anschaffungskosten bewertet, die wir im November 2018 bezahlt haben.